
ZUB-KURS „ACHTSAM- mit dem BEWOHNER*INNEN – ACHTSAM – mit MIR UND DIR“
Weiterbildung für zusätzliche Betreuungskräfte nach § 53c SGB XI
> Termine: 09./10.09.2025
> Zeit: jeweils 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr
> Dauer: 2 Tage, 16 Unterrichtsstunden
> Veranstaltungsort: AWO Altenzentrum „Remeyerhof“, Remeyerhofstr. 19, 67547 Worms
> Kosten: 350,- € zzgl. 19 % MwSt.
> Zielgruppe: Zub’s, Betreuungskräfte
> Verpflegung: Kaffee, Tee, Wasser ganztags, Obst am Vormittag, Mittagessen
> Referent/in: Ute Justen
Seminarbeschreibung
Es ist wissenschaftlich belegt, das Stress ansteckend ist!
Es kann ausreichen, eine andere Person in einer stressigen Situation zu beobachten, damit der eigene Körper das Stresshormon Kortisol ausschüttet. Dieser sogenannte Empathische Stress tritt besonders häufig auf, wenn Menschen in einer engeren Beziehung zu der gestressten Person stehen. Nachgewiesen ist auch, dass besonders Menschen in helfenden Berufen oder Angehörige dauergestresster Personen, häufiger von den potenziell schädlichen Konsequenzen empathischen Stresses betroffen sind. Wer ständig direkt mit dem Leid und Stress anderer konfrontiert wird, der hat ein erhöhtes Risiko auch selbst darunter zu leiden. Dauerhafter Stress im Arbeitsfeld führt zwangsläufig zu Erschöpfungszuständen und negativen Konsequenzen für die Gesundheit. Die Ursachen der stressauslösenden Faktoren in der Pflege sind vielfältig, u.a. sind hier zu benennen:
– Rahmenbedingungen wie Personalmangel
– Erschwerte Voraussetzung durch die Corona Pandemie
– Persönlicher Umgang mit Stress
– Doppelbelastung.
Aber auch die Versorgung von Personen mit herausforderndem Verhalten neben dem Thema Tod und Sterben stellen einen der bedeutendsten Stressfaktoren für Pflege- und Betreuungspersonen da. Darüber hinaus werden die gewachsenen Anforderungen von Angehörigen häufig als belastende Faktoren benannt. Wenn nun Stress, wie oben beschrieben übertragen wird, so befinden sich Bewohner*innen und Pflegekräften in einer Spirale von gegenseitiger Wechselwirkung und Übertragungsproblematik zwischen dem eignen Inneren Erleben und dem Äußeren physiologischen Leiden. Psychosomatische und psychopathologische Erkrankungen können die Folgen sein. Symptome wie Burnout und Mitgefühlsmüdigkeit sind die Konsequenz.
Fortbildungsinhalte
Die achtsame Wahrnehmung von uns selbst, anderen Menschen und der Situation, in der wir uns jeweils befinden, hilft uns dabei, auch in schwierigen Situationen gelassener zu reagieren und neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. Stress und Anspannung werden reduziert.
- Kurze Einführung in die Entstehung sowie die Auswirkungen von (empathischen) Stress
- Praxis- und übungsbasierte Einführung in die Grundlagen der Achtsamkeit- und Akzeptanz (ACT) sowie der Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR)
- Wirkung der Sprache und Kognition
- Ausgewählte Methoden zur Stressreduktion, für sich selbst und den Bewohner*innen*innen
- Möglichkeiten zur Einbindung in den Arbeitskontext
- Persönliches Übungs- /Trainings- Programm
- Selbstfürsorge und Fürsorge
Lernziele
Ziel ist die Verbesserung der Fähigkeit, auch inmitten von Stresssituationen und Herausforderungen des täglichen Lebens bewusst zu agieren und zu reagieren, anstelle der erlernten automatischen Denk- und Handlungsmuster.
Die Teilnehmenden erlernen die Anwendung wirkungsvoller, systematischer Ansätze:
- zur gezielten Verringerung von Stress
- zur Erlangung von mehr Vitalität und Lebensfreude
- zur Prävention
- zur Steigerung der psychischen Flexibilität
- zur Physische und psychische Entspannung
- zur Stärkung der Selbstverantwortung im Umgang mit der eigenen Gesundheit
- zur Verminderung von körperlichen und psychischen Symptomen
Methodik
- Theoretischer Input im Zusammenspiel mit interaktivem Erfahrungsaustausch
- Erlebenswelt der Teilnehmenden als Grundlage zur bedarfsspezifischen, handlungsorientierten Methodenvermittlung
- Austausch und Diskussion
- Abreiten und Üben in der Gruppe
- Reflexionsarbeit