Bereits seit dem Jahr 2006 fordern die Vereinten Nationen die Abschaffung aller sprachlichen Barrieren neben einer barrierefreien baulichen Infrastruktur. Denn Sprache kann ebenso ein Hindernis sein, wie eine Treppe oder hohe Bordsteinkante für einen Rollstuhlfahrer. Über 6,2 Millionen Bundesbürger sind nach der aktuellen LEO-Studie der Universität Hamburg-Eppendorf vom Mai 2019 funktional analphabetisch, sie beherrschen Deutsch im Schreiben oder Lesen nur noch auf Erstklässlerniveau.
Hinzu kommen viele verschiedene andere Bevölkerungsgruppen mit einer niedrigen Literalität oder Sprachkompetenz: MigrantInnen, Menschen mit einer dementiellen Erkrankung, Menschen mit einer Lernbeeinträchtigung, Menschen mit einer Hörbeeinträchtigung in der Literalität, Aphasiker, Menschen mit einer geistigen Behinderung, Menschen mit Bildungsdefiziten, Menschen mit geringer Sprachübung. Sie alle profitieren von Leichter Sprache, die übrigens seit dem Jahr 2018 laut Behindertengleichstellungsgesetz auf Bundesebene bereits verpflichtend vorgehalten werden muss für alle Publikationen. Alle Experten erwarten einen zeitnahen Durchbruch auf alle Landesebenen, einzelne Bundesländer haben es bereits seit dem 23.09.2020 in Ihre BITV übernommen..
In einem Tagesworkshop erlernen Sie die Grundzüge der Leichten Sprache – Sie erlernen ein patienten- und klientenzentriertes Werkzeug zum sprachlichen Verstehen. Allen Studien zufolge erhöht sich damit die Compliance, Therapiesicherheit sowie Patientenzufriedenheit.
Wussten Sie, dass nach einer Studie bisher Patienten mit einer geistigen Behinderung schmerzhaftere und qualvollere Situationen beim Sterben ertragen müssen als andere Sterbende? Dies führt man zum einen auf einen überhöhten sozialen Anpassungswillen, aber auch auf sprachliche Barrieren zurück.
Leichte Sprache folgt einem international anerkannten Regelwerk und ist leicht erlernbar. Sie ist nach heutigem Stand die barriereärmste Sprachform.